Sonntag, 30. Oktober 2011

Lebensversicherung: Top 14 Auszahlungen garantiert


Die Armee der Verkäufer von Lebensversicherungen mit Auszahlung, offiziell die Kapitallebensversicherung genannt, marschiert wieder. Der Garantiezins fällt ab dem 1.Januar 2012 von 2,25 auf 1,75 Prozent. "Schnäppchenzeit", locken die Verkaufsprofis: Nur wer bis Ende des Jahres eine Lebensversicherung mit Auszahlung abschließt, kann noch die höhere Verzinsung mitnehmen. Das klingt nach einem guten Geschäft? Doch wer zu sehr auf den Cent schaut, kann sich beim Euro verhauen.
Die Lebensversicherung ist heftiger Kritik seitens der Verbraucherschützer ausgesetzt. Diese sagen, die Lebensversicherung mit Auszahlung (garantiert) nütze mehr den Versicherungsgesellschaften und ihrer Armee von Verkäufern als den Kunden. Wie berechtigt ist diese Kritik?
Wir haben den Test gemacht und vergleichen wie renommierte Kapitallebensversicherungen mit garantierter Auszahlung im Vergleich zu Sparplänen bei Banken in Kombination mit einer preiswerten Risikolebensversicherung abschneiden.
Ausgangslage: Ein gesunder Mann, Nichtraucher, 35 Jahre, möchte über einen Zeitraum von 12 Jahren Vermögen sicher ansparen und gleichzeitig im Todesfall die Familie finanziell schützen. Der Monatsbeitrag soll konstant bei 300 Euro liegen. Das sind über 12 Jahre insgesamt 43.200 Euro.
Lösung:
  • Ein Vertrag: Er schließt eine Lebensversicherung mit Auszahlung oder eine Kapitallebensversicherung mit einer Laufzeit von 12 Jahren ab. Nach Ablauf der Laufzeit oder, wenn er versterben sollte, erhalten er bzw. die Angehörigen eine Auszahlung in Höhe des Betrages X.
  • Zwei Verträge: Oder aber er legt das Geld bei einer Bank sicher an (Sparplan) und deckt gleichzeitig das finanzielle Risiko vorzeitigen Versterbens durch eine preiswerte Risikolebensversicherung ab.
Frage: Welche Versicherungsgesellschaft oder Bank erwirtschaftet die beste Auszahlung (garantiert)? Mit welchen Verträgen hat der Kunde nach 12 Jahren am meisten in der Tasche?
Top 14 Lebensversicherungen mit Auszahlung (es wird nur die garantierte Auszahlung berücksichtigt).*

  1. 52.723,32 Euro mit einem Sparplan bei der Sparkasse Spree-Neisse. Vom Auszahlungbetrag ist bereits der Beitrag für eine Risikolebensversicherung bei der Europa Versicherung über 12 Jahre in Höhe von 499,68 Euro abgezogen.
  2. 51.167,32 Euro mit einem Sparplan bei der Sparkasse Freiburg. Beitrag für die Europa Risikolebensversicherung ist ebenfalls bereits herausgerechnet.
  3. 50.622,32 Euro Sparplan Deutsche Bank + Europa Risikoleben
  4. 49.254 Euro mit einer Kapitallebensversicherung bei der Hannoverschen Leben
  5. 48.452,32 Euro Sparplan BW Bank und Risikoleben bei der Europa-Versicherung
  6. 47.562,32 Euro Sparplan Ing Diba und Risikoleben bei der Europa-Versicherung
  7. 46.803,32 Euro Sparplan Targo Bank und Risikoleben bei der Europa-Versicherung
  8. 45.753 Euro mit einer Kapitallebensversicherung bei Cosmos Direkt
  9. 45.450 Euro mit einer Kapitallebensversicherung bei Ergo Direkt
  10. 45.137 Euro mit einer Kapitallebensversicherung bei der Europa Versicherung
  11. 44.948,87 Euro mit einer Kapitallebensversicherung bei der Debeka
  12. 43.888 Euro mit einer Kapitallebensversicherung bei der HUK-Coburg
  13. 42.977 Euro bei der Allianz
  14. 42.836 Euro bei der DEVK
* Alle Daten wurden nach bestem Wissen und Gewissen erfasst. Irrtümer und Abweichungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Fazit: Verkäufer von Versicherungen können Kunden leicht in die Irre führen, indem Sie wahrscheinliche und unverbindliche Auszahlungen errechnen. Was unterm Strich zählt sind jedoch die garantierten Auszahlungen. Die Hannoversche Leben ist die einzige Lebensversicherung mit Auszahlung (garantiert), die mit den Sparplänen der Banken in Kombination mit einer Risikolebensversicherung einigermaßen mithalten kann.
Am besten für die Geldvermehrung sind Angebote lokaler Sparkassen und der Deutschen Bank.

Gut zu wissen ist für den Anleger, dass die Lebensversicherungen mit Auszahlung der Allianz und DEVK nicht einmal das eingesetzte Kapital in Höhe von 43.200 Euro einspielen. Hier wird von einer negativen Verzinsung gesprochen.

Kunden fahren am besten, wenn sie bei der richtigen Bank sparen und sich bei der richtigen Versicherung versichern.

Lebensversicherung mit Auszahlung: Spar-Turbo oder lahme Ente?


Die Lebensversicherung mit Auszahlung soll die Familie versorgen, wenn der Versorger stirbt. Gleichzeitig wollen Sie durch eine Lebensversicherung mit Auszahlung den Spar-Turbo fürs Alter zuschalten. Geht diese Rechnung noch auf? Oder schütten Sie Ihre Spar-Perlen damit vor die Säue?
Lahme Ente & Turbo-Verkäufer
Die Lebensversicherung mit Auszahlung sei kein Turbo, sondern eine lahme Ente. So klagen unabhängige Finanzberater und Verbraucherschützer. Der Versicherungsmakler wird dies mit Sicherheit bestreiten. Denn im Geschäft gilt: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing." Der Makler verdient pro Vertragsabschluss bis zu einem Jahresbeitrag, den der Kunde an die Versicherung einbezahlt. Daher neigen geschäftige Makler zum Aufschwatzen von teuren Verträgen.
Gut versichert, schlecht gespart
Die Experten rechnen vor: Bei einem aktuellen Allianz-Tarif zahlt ein 35-jähriger Mann über einen Zeitraum von 12 Jahren insgesamt 50.232 Euro ein. Die garantierte Auszahlung beträgt aber nur 50.000 Euro. Ein Minusgeschäft. Nach Meinung der Finanzexperten schneiden die Kunden bei anderen Gesellschaften und Tarifen nicht viel besser ab: Sie können nur minimale Verzinsung im Ein-Prozentbereich erwarten. Daher die Empfehlung: Gehen Sie zur Bank zum Sparen und zur Versicherung zum Versichern.
Lebensversicherung in Krisenjahren
Auch bei langfristigen Verträgen mit 30 Jahren Laufzeit schlage das sichere Sparkonto den Sparplan der Lebensversicherung. Warum? Die Lebensversicherungen verdienen in den aktuellen Krisenzeiten nicht mehr so gut wie noch im Jahr 2000. Die Gewinne stürzten von 7 auf 4 Prozent. Die Kosten der Versicherung für Makler, Verwaltung und Risikoprämie stiegen. Folge: Die Kunden müssen leiden. Besonders viel leiden Kunden, die ihre Lebensversicherung kündigen. Die Kündigung einer Lebensversicherung mit Auszahlung kostet extra.
Ganz schlecht
Mit einer Lebensversicherung mit Auszahlung handeln Sie sich die folgenden Nachteile ein:
  • Geringe Geldvermehrung im Bereich von einem Prozent. Ein Gewinn, der eigentlich ein Verlust ist, denn die allgemeine Preissteigerung frisst diesen kläglichen Gewinn wieder auf;
  • Nur zwei Drittel Ihrer Spareinlage ist zum Sparen da, der Rest fließt in die Verwaltung, das Heer von Maklern und die Risikoprämie für den Sterbefall;
  • Fixe monatliche Beiträge, die die Kunden drücken, wenn sich die Lebensumstände und damit das verfügbare Einkommen ändern.
Nicht schlecht
Was sind dann eigentlich die Vorteile?
  • Wenn die Wirtschaft läuft, dann verdienen die Versicherungsgesellschaften vielleicht wieder üppiger und können ihren Kunden höhere Auszahlungen gönnen;
  • Bei Sparplänen der Bank ist das Geld leichter verfügbar. Die Versuchung ist größer, sich etwas zu gönnen, anstatt für das Alter zu sparen.
  • Risikolebensversicherung und Sparplan laufen über einen Vertrag. Eins statt zwei ist bequemer.
Was nun? Aus eins mach zwei
Verbraucherschützer sehen im umtriebigen Eichhörnchen das Vorbild für den umsichtigen Sparer: Die Nüßchen für den Winter auf viele Verstecke verteilen und nicht auf eins. Statt einer Lebensversicherung mit Auszahlung sollten Kunden eine günstige Risikolebensversicherung abschließen. Für die Geldanlage sollten sich die Kunden bei den Banken nach festverzinslichen und risikofreien Geldanlagen umschauen. Vielfalt ist besser als "Alles auf eine Karte".
Ein Vertrag zu Lebensversicherung mit Auszahlung wird so zu mindestens zwei Verträgen: die günstige Risiko-Lebensversicherung + höher verzinste Geldanlage bei der Bank. Aktuelle Angebote etwa der Deutschen Bank offerieren 2,75 Prozent im Jahr bei einer Laufzeit von 12 Jahren.
Der Experten-Rat: Banken zum Sparen, Versicherungen zum Versichern.